Helfer prangern Gewalt gegen Flüchtlinge an der gesperrten Balkanroute an. Grenzschutzbeamte und Polizisten aus EU-Staaten werden als Täter genannt. Für Flüchtlinge ist die Balkanroute seit fast anderthalb Jahren geschlossen. Doch obwohl deutlich weniger Flüchtlinge sich auf die beschwerliche Reise machen, sind immer noch viele auf der Route unterwegs. Exakte Zahlen gibt es kaum. Der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) schätzte in einem Interview, dass von den rund 12 000 Personen, die in Österreich Asyl beantragt haben, rund 8000 über den Balkan gekommen sind. Manche schaffen die Reise, kommen irgendwie über die Grenzen. Andere stranden in Lagern, Camps, kommen nicht weiter – und leben an den EU-Außengrenzen unter schlimmsten Bedingungen. So wie in Šid, einer kleinen serbischen Stadt an der kroatisch-serbischen Grenze, rund 16 000 Serben leben dort. Von hier versuchen Flüchtlinge nach Kroatien zu gelangen, auf EU-Gebiet, um sich dann weiter durchzuschlagen. Doch meist werden sie von der Polizei aufgegriffen, zurückgebracht. Dann versuchen sie es erneut. Manche hängen sich unter Güterzüge, um über die Grenzen zu gelangen.