In Serbien gestrandet – Alltag auf der geschlossenen Balkanroute

Ein enger Weg führt zur Pforte des Flüchtlingslagers im Belgrader Stadtteil „Krnjaca“. Neben der Straße türmt sich Müll. Vor dem Tor betteln kleine Roma-Kinder. Tagsüber kommen hier viele Menschen vorbei – vielleicht fällt ja etwas ab. „Das ist das älteste Flüchtlingslager Serbiens. Es existiert seit 1992, seit dem Balkankrieg“ – sagt Ivan Miskovic vom serbischen Flüchtlingskommissariat. „Jetzt leben hier etwa 600 Flüchtlinge. Etwa 1.000 Leute könnte man hier unterbringen. Es klingt viel, aber in Serbien sind zurzeit etwa 4.000 Flüchtlinge in anderen Lagern.“ Überall ist Kinderlärm zu hören. „Hier sind gerade 300 Jugendliche“ – sagt Djurdja Surla, die das Lager leitet. Die älteren Kinder gehen in die Schule, wer jünger ist als sieben Jahre bleibt im Camp. Die Flüchtlinge möchten in den Westen – die meisten nach Deutschland, Österreich oder Schweden. Weil die Balkanroute unpassierbar ist, und Ungarn täglich nur 10 Menschen in die sogenannten Transitzonen rein lässt, kann es Monate dauern, bis sie weiterkommen. „Familien, oder Mütter mit Kindern warten etwa 9 Monate, alleinstehende Männer sogar 2-3 Jahre bis sie es in die Transitzonen schaffen“ – erklärt Ivan Miskovic

Den ganzen Beitrag lesen