Seit Einführung strengerer Grenzkontrollen zu Bulgarien und Mazedonien durch gemischte Militär- und Polizeiteams Ende Juli konnte man laut Behördenangaben gut 15.800 Personen stoppen. Seit Kurzem beteiligen sich auch Sicherheitskräfte aus Ungarn, der Slowakei und Tschechien an diesen gemischten Teams. Die jüngste Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über eine mögliche erneute Öffnung der Grenzübergänge für Flüchtlinge wird auch in Belgrad aufmerksam verfolgt. Serbien habe einen „Plan B“ parat, sollte es dazu kommen, berichtete die Tageszeitung „Vecernje novosti“ unter Berufung auf Regierungskreise. Dem Blatt zufolge dürfte in einem solchen Fall erneut der von Regierungschef Aleksandar Vucic wiederholt abgelehnte Zaunbau an den südlichen Grenzen Serbiens in Erwägung gezogen werden. „Wir würden unsere Grenze wirkungsvoll schützen“, wurde Aleksandar Vulin, der für die Flüchtlingskrise zuständige Minister für Arbeits-und Sozialfragen zitiert.Vulin wollte sich zu den Details nicht äußern. In Serbien wird die Flüchtlingszahl von den Behörden derzeit auf etwa 7.000 geschätzt. Rund 5.200 Personen sind landesweit in mehreren Aufnahmezentren untergebracht, der Rest lebt unter freiem Himmel meist im Stadtzentrum Belgrads. Wir konnten in Belgrad einen Flüchtling aus Afghanistan der seit mehreren Monaten festsitzt mit der Kamera begleiten: