Tausende Flüchtlinge wurden 2016 auf der Balkanroute durch Zäune gestoppt. Eine Familie aus Syrien klagt jetzt in Straßburg dagegen. Sie tragen Waffen. Sie haben den Zaun hochgezogen, mit Stacheldraht gesichert. Sie haben das Tor verschlossen und lassen kaum noch jemanden durch. Sie zerstören letzte Hoffnungen, hier im Schlamm von Idomeni, wo viele von ihnen seit Wochen ausharren. So sehen die mehr als 1000 Syrer, Iraker, Iraner, Afghanen und anderen Flüchtlinge die mazedonischen Soldaten und Polizisten, als sie am Vormittag des 14. März 2016 losziehen, ein Montag. Unter ihnen ist auch die Familie Asaf, Vater Bilal und Mutter Nara, Sohn Ahmed und Tochter Rama. Sie brechen auf von ihren Zelten auf Wiesen und zwischen Bahngleisen, laufen sechs Kilometer über Asphalt, Sand und Schlamm bis zum Ende des Grenzzauns, wo sie auf den reißenden Fluss treffen. Die ersten waten durchs kalte Wasser, um endlich in Mazedonien anzukommen. Niemand will nach Mazedonien. Alle wollen weiter nach Westen, vor allem nach Deutschland.